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Ich bin nicht dort angekommen , wo ich sein soll ...

Aber zum Glück bin ich auch nicht mehr da , wo ich einmal war .

Ich gehe weiter, immer weiter, auch wenn mein Weg ist noch so schwer.

Wohin er mich führt , das weiß ich nicht …

Aber ich muss ihn nicht alleine gehen , meinen Weg ❤

 

Laurin und sein 5q22.3 

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Schön das du hier bist  

 

 

❤❤❤

 

 

Das Schicksal ist ein mieser Verräter

 

Wir sind eine 5-köpfige Familie mit Handicap aus Großefehn.

 

Papa Oliver Frank, geboren am 25.12.1974 in Coburg, leidet unter Depressionen ,Burnout, einer Hüftkopfnekrose, bekam schon eine neue Hüfte.

Aufgrund einer Medikamentenallergie kam es schon ein paar mal zum Notfall.

 

Mama Katrin Frank, geboren am 7.12.1981 in Coburg, leidet an Multiple Sklerose, einer unheilbaren Nervenerkrankung mit vorschreiten der Behinderung.

Morbus Crohn, auch unheilbar kam 2015 dazu und noch weitere Baustellen...

 

Sohn Laurin, geboren am 4.10.2007 in Coburg, Gendekt und viele andere Baustellen...

 

Und unsere zwei Schattenkinder :

 

Tochter Leonie, geboren am 24.11.2001 in Coburg.

Tochter Lilly Marleen, geboren am 27.5.2014 in Coburg.

 

Die letzten 16 Jahre haben uns immer wieder auf eine harte Probe gestellt, psychisch und körperlich.

Es folgte ein Schicksalsschlag nach dem nächsten….

Zeit zum Durchatmen gibt es bis heute kaum.

Immer wieder fragt man sich, warum ?

Wieviel kann ein Mensch noch ertragen ?

Oft werden wir gefragt, wie wir das alles schaffen ?

 

Unsere Antwort lautet immer wieder:

 

„Wir haben keine andere Wahl"

 

Ein Zitat, das uns auch seit vielen Jahren begleitet und nicht passender sein könnte.

 

„Du weißt nie, wie stark du bist, bis stark sein die einzige Wahl ist, die du hast “

 

 

Nun werde ich uns aber erstmal vorstellen und fange mit Laurin an.

Laurin wurde am 4.10.2007 in Coburg geboren Wir merkten schon sehr früh , dass er etwas ganz besonderes ist.

Er hatte schon von Anfang an kleine Probleme, u.a. konnte er nicht richtig an seiner Flasche saugen, denn es war richtig anstrengend für ihn.

Seine Beinchen und seine Ärmchen waren auch so dünn .

Bereits mit 3 Monaten besuchte er die Physiotherapie, er hatte in seinem kleinen Körper einfach keine Muskelspannung .

Sein ganzer Körper war total schlaff und dann hatte er auch noch einen extrem verformten Kopf.

 

Ja gut, er hatte seine Schokoladenseite beim liegen, wie viele andere Babys auch ! Aber das sich so sehr der Kopf verformt, gesund sah das nicht aus ...

Mit 9 Monaten lernte er dann langsam seinen Kopf zu halten.

Sitzen konnte er mit 12 Monaten, fast alleine, mit vielen Kissen um sich herum.

 

Jungs liegen meistens in der Entwicklung zurück

 

Uns war genau dieser Satz und der mittlerweile große Entwicklungsrückstand unheimlich und wir hatten ein ganz komisches Bauchgefühl.

Schon bald machten wir uns mit Laurin einen Termin in der Uniklinik.

Da müsste er ca. 15 Monate gewesen sein.

Das Einzige, was er bisher konnte, war robben und das sah recht lustig aus.

Der erste Besuch in der Humangenetik folgte zeitnah , unter anderem wurde er auch auf den Gendefekt “Angelman Syndrom” getestet, da sein Verhalten und sein Aussehen sehr dafür sprachen und es bis heute noch tut.

Bis zum Ergebnis dauerte es mehrere Monate, aber das "Angelman-Syndrom" hatte sich nicht bestätigt.

Organisch ist bei Laurin zum Glück ja alles in Ordnung.

Laut den ganzen Untersuchungen ist Laurin eigentlich kerngesund, eigentlich ...

Wenn da nicht dieser immer größer werdende Entwicklungsrückstand wäre.

Er bekam Frühförderung und besuchte dann auch das SPZ .

 

Mit fast 3 Jahren lernte Laurin das Laufen und er wechselte von der Kindergrippe in die SVE.

Dort bekam er Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie usw ...

Er machte immer wieder kleine Fortschritte und mit jedem Schritt ging es meistens dann auch wieder 3 zurück.

Irgendwann verkündeten die Ärzte uns Eltern , dass unser Sohn körperlich und geistig behindert ist und auch ein Leben lang auf Hilfe angewiesen sein wird ...

Warum ?

Das weiß bis heute niemand.

Dieser Satz fühlte sich wie ein Stich im Herzen an und er kam und überrollte uns mit voller Wucht. Laurin tröstete uns mit seinem Lächeln

 

Tränen , Trauer , Wut

 

Die Zeit nach diesem Arztgespräch war hart.

Die Hoffnung, es sei nur ein Alptraum ...

Die Ungewissheit und die Angst vor der Zukunft ...

Ein Leben, das sich nun schlagartig änderte und der letzte Strohhalm an dem wir uns klammerten, zu knicken begann.

Laurin bekam dann auch schon recht früh einen Schwerbehindertenausweis mit einem GdB von 100 mit Pflegegrad 5.

In den nächsten Monaten und Jahren folgten immer wieder Krankenhausaufenthalte, Reha's, Therapien, Fortschritte, Niederlagen und Schicksalsschläge ...

 

Dauernd was anderes und mein Mann sagt immer:

„ Das langt mittlerweile für 10! “

Langweilig wird's bei uns nie !

15 Jahre, 1,80m und 94kg ist Laurin mittlerweile schon groß.

Motorisch und geistig aber noch zwischen 2 & 3 Jahren.

Sprechen kann er heute noch nicht und es ärgert ihn immer sehr, wenn ihn keiner versteht oder er sich nicht ausdrücken kann.

Meistens schreit er dann richtig laut und legt sich auf den Boden.

Leider wird sein Verhalten bei Fremden meist missverstanden ….

 

Nur wie soll er sich denn sonst ausdrücken ???

Wir verstehen ihn meist auch ohne Worte.

Laurin's Schmerzempfinden ist herabgesetzt und weinen muss er erst, wenn er sich richtig weh getan hat.

Wir müssen ihn noch wickeln, denn er merkt es einfach nicht, wenn er auf die Toilette muss ...

 

Laurin liebt Autos und Tiere

 

Manchmal rennt er einfach auf die Straße und möchte mit den schönen großen Autos fangen spielen!

Laster mag er besonders gerne.

 

GEFAHREN KENNT ER NICHT!

 

Laurin ist Tag und Nacht auf Hilfe angewiesen.

Man darf ihn NIE aus den Augen lassen !

Das Essen mit dem Besteck fällt ihm schwer, aber er kann es nunmal einfach nicht richtig halten ...

Dann isst er eben, wenn Mama und Papa gerade nicht her schauen, einfach schnell mit seinen Händen.

 

Der Krampfanfall - Grand mal

 

2015 Jahr hatte Laurin zum ersten Mal spätabends einen Krampfanfall von mehr als 20 min.

Er zitterte am ganzen Körper und knirschte mit seinen Zähnen...

Wir hatten furchtbare Angst !

Der Notarzt war innerhalb von 10 min hier und mein Mann fuhr mit Laurin im Krankenwagen ins Krankenhaus.

 

2021 hatte Laurin wieder einen schweren Krampfanfall !

Dabei fing der Tag ganz normal an.

Wir sind um 5.30 Uhr aufgestanden und Laurin hat seine geliebten Nougat Bits geknabbert.

Danach hat er sich in seinen Sessel gesetzt und wollte vor der Schule noch ein bisschen chillen.

Um Punkt 6 Uhr fing er das Zappeln an und wir dachten erst, dass Laurin sich wieder über etwas freue.

Dann hat er aber die Augen verdreht und zum Zappeln kamen am ganzen Körper Krämpfe.

Mein Mann hat ihn dann auf dem Boden gelegt.

Ansprechbar war er schon nicht mehr...

Als er dann blaue Lippen bekam, kaum noch geatmet hatte und der Krampf nicht aufhörte, musste ich Hilfe suchen, der für mich den Notruf wählt, denn ich habe es vor Schock selber nicht hinbekommen, das Handy zu bedienen.

 

Mit Blaulicht,Sirene und Papa sind wir dann nach Oldenburg in die Kinderklinik gefahren. Ein EEG konnte im KH nicht geschrieben werden, da Laurin sich nach wie vor alles vom Kopf reißt.

 

Das war nun sein 2. Tonisch klonischer Krampfanfall .

Ein Notfallmedikament werden wir nun immer bei uns haben .

 

Laurin liebt das lustige Wasser, das Meer und die Tiere 

 

Eigentlich liebt er alles, lebt aber auch teilweise in seiner eigenen kleinen Welt.

Laurin ist trotzdem ein ganz glückliches Kind Laurin kann bis Heute nicht sprechen und ist auf dem Stand von einem Kleinkind.

Er benötigt in allen Bereichen Unterstützung und Pflege, Tag und Nacht.

Oft schläft er nur wenige Stunden und macht dann die Nacht zum Tag.

Gefahren sind ihm völlig fremd, darum darf man ihn nie aus den Augen lassen.

Laurin hat generalisierte tonisch-klonische Anfälle.

Sie sind die dramatischste Form epileptischer Anfälle, auch Grand mal genannt.

Diese Anfallsart hat drei Phasen. Zeichen der tonischen Phase sind Bewusstlosigkeit, Sturz, Versteifung des ganzen Körpers sowie Atemstillstand ….

 

Auf Spenden angewiesen Tiergestützte Therapien und auch einige Hilfsmittel, die er benötigt, werden nicht von der KK getragen.

Darum ist Laurin auf Spenden angewiesen.

Dank einer großzügigen Spende von der Blücher-Stiftung Kinder in Not e.V.sind wir der geplanten Delphintherapie für Laurin wieder ein großes Stück näher !

 

Laurin leidet unter einer :

 

*Tiefgreifende Entwicklungsstörung mit mittelgradiger geistiger Behinderung

*Expressive und rezeptive Sprachentwicklungsstörung

*Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen

*Ein - und Durchschlafstörung

*Muskelhypotonie

*Inkontinenz

*Autismus

*Epileptische Anfälle

Nicht zu vergessen seine Weglauftendenz .

Gefahren sind ihm ziemlich fremd .

Darum darf man ihn auch nie aus den Augen lassen !

 

Im Juli bekam Laurin nach fast 16 Jahren endlich eine Diagnose

Er leidet unter einen Gendefekt Namens 5q22.3

Welche Lebenserwartung Laurin haben wird , oder wie er sich weiter entwickelt wissen wir leider nicht.

Wir werden ihn aber solange weiter unterstützen und fördern, solange es uns möglich ist.

 

 

Nur starke Menschen bekommen einen schwierigen Weg

 

Katrin Frank, geb.7.12.1981, seit 2009 unheilbar an Multiple Sklerose und 2015 an Morbus Crohn erkrankt.

GdB 70 und Pflegegrad 2 und Erwerbsunfähigkeitsrentnerin.

Ich kann mich noch sehr gut an meinen ersten schweren MS Schub erinnern, denn es war der Tag unserer Hochzeit im Oktober 2009.

Eigentlich sollte es der schönste Tag im Leben werden…

Ich fühlte mich schon länger nicht gut.

Hatte starken Schwindel mit "Seegang" Die Finger waren taub und sobald ich versuchte, etwas mit den Augen zu fixieren, wurde alles schwarz.

Lesen konnte ich aufgrund der Sehstörung zu diesem Zeitpunkt nichts mehr.

Ich schob die Symptome zuerst auf den Stress, doch ein paar Tage nach der Trauung bekam ich die Diagnose:

 

MULTIPLE SKLEROSE

 

Für mich brach in diesem Moment erneut die Welt zusammen…ich war doch erst 27 Jahre alt.

Außerdem gibt es doch noch Kinder, die mich brauchen!

Es folgten in den kommenden Jahren viele Schübe.

Mal schwerer mit Lähmungen, mal leichter mit "Sehnerventzündungen".

Die dadurch erhaltene Behinderung heilt meistens nie ganz ab.

2015, kurz nach der Geburt unserer jüngsten Tochter bekam ich noch die Diagnose:

 

MORBUS CROHN

 

Zum Glück musste ich noch nicht operiert werden.

Die schwere Blutarmut (Anämie) aufgrund des Eisenmangels macht mir dafür sehr zu schaffen.

Ich habe keine Zeit um krank zu sein….

 

Der schleichende Zerfall 

 

Ä𝙪ß𝙚𝙧𝙡𝙞𝙘𝙝 𝙨𝙞𝙚𝙝𝙩 𝙢𝙖𝙣 𝙢𝙚𝙞𝙣𝙚 𝙀𝙧𝙠𝙧𝙖𝙣𝙠𝙪𝙣𝙜𝙚𝙣 𝙣𝙤𝙘𝙝 𝙣𝙞𝙘𝙝𝙩 𝙖𝙣.

𝙄𝙣𝙣𝙚𝙧𝙡𝙞𝙘𝙝 𝙫𝙚𝙧𝙨𝙪𝙘𝙝𝙚𝙣 𝙢𝙚𝙞𝙣𝙚 𝙆𝙧𝙖𝙣𝙠𝙝𝙚𝙞𝙩𝙚𝙣 𝙢𝙞𝙘𝙝 𝙯𝙪 𝙯𝙚𝙧𝙨𝙩ö𝙧𝙚𝙣.

 

Bei einer Autoimmunerkrankung liegt eine Fehlfunktion des Immunsystems vor.

Dieses erkennt nicht nur eingedrungene Krankheitserreger und bekämpft diese, sondern richtet sich fälschlicherweise auch gegen den eigenen Körper.

Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark chronische Entzündungen auftreten.

MS greift das Zentrale Nervensystem an und schädigt es – schleichend und lange Zeit auch im Verborgenen.

Die Folge-die Kommunikation zwischen dem Gehirn und den Organen wird zunehmend gestört….

Fast pünktlich zu meiner MS Diagnose 2009 gesellte sich auch das chronische Fatigue-Syndrom dazu.

Ein lästiges Anhängsel und absolut unberechenbar!

Manchmal wird mein Stecker gezogen, dass absolut gar nichts mehr geht.

FATIGUE = Eine so extreme Müdigkeit, die fast schon weh tut und die nervt manchmal schon früh beim Aufstehen...

Da nützt nicht mal der stärkste Kaffee was !

Fatigue fühlt sich an wie eine Mischung aus 3 Tagen und Nächten durchgefeiert und totaler Erschöpfung.

Weiter Symptome der Fatigue

-Schmerzen

-Schlafstörungen

-Konzentrations- und/oder Gedächtnisprobleme

-Lärm- und Lichtempfindlichkeit sein.

Es vergeht kein Tag und keine Nacht ohne diese Symptome….

Schmerzen und Tilidin, meine täglichen Begleiter seit vielen Jahren…

 

Besser wird's nicht mehr, im Gegenteil

 

Es gibt bis heute keine Heilung und meine Behinderungen schreiten immer weiter voran. Ich kämpfe weiter, bis zum bitteren Ende !

Ich habe keine andere Wahl…

 

Mein Mann Oliver - Unser Fels in der Brandung

 

Mein Mann Oliver, geb. 25.12.1974 , ist aufgrund der Pflege von unserem Sohn Laurin in Teilzeit als Schulbegleiter beschäftigt.

Er ist in unserer Familie "Der Fels" in der Brandung und kümmert sich mit Herzblut.

Er kämpft für die Familie und wenn es sein muss auch mit den Ämtern.

Mein Mann ist übersät mit vielen tiefen Narben.

Narben entstanden durch den Kratzen unseres Sohnes Laurin.

 

Es kam dann diese Zeit und unsere Familien-Uhr stand kurz still !

Die Brandung ist mit voller Wucht über uns her gebrochen, da unser Fels nicht mehr da war

 

Noch ein Schicksalsschlag, der nicht noch hätte sein dürfen, denn wir waren doch schon so gebeutelt.

Nicht alle guten Dinge sind drei ?!

Warum schon wieder ?

Warum …. ?

Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren

Es sollte nicht lange dauern, dann besuchte das Schicksal auch meinen Mann Oliver.

 

Es fing 2017 mit einem Allergieschock aufgrund einer Medikamentenallergie an, an dem er fast gestorben wäre.

Ende 2017 eine Neuroborreliose mit Gesichtslähmung und Problemen in Armen und Beinen. 2017 hat mein Mann Oliver *Laufen für Laurin* ins Leben gerufen, um bundesweit Spenden für unseren Sohn zu erlaufen.

Spenden für Laurin's Therapien und Dinge, die die Krankenkasse nicht übernimmt.

Die Hindernisläufe sind ihm mit der Zeit aufgrund starker unklarer Schmerzen immer schwerer gefallen.

2018 bekam er die Diagnose Hüftkopfnekrose,eine Knochenerkrankung mit Absterben des Hüftknochens und somit auch eine neue Hüfte.

Trotz all dieser Zeit ist mein Mann Oliver immer für unsere Familie da.

Er pflegt unseren Sohn Tag und Nacht, hilft mir bei den Dingen, welche ich alleine nicht mehr schaffe und trainiert nach wie vor für seine nächsten Hindernisläufe für *Laufen für Laurin*...

 

👥 𝓖𝓮𝓼𝓬𝓱𝔀𝓲𝓼𝓽𝓮𝓻𝓴𝓲𝓷𝓭𝓮𝓻 𝓿𝓸𝓷 𝓫𝓮𝓱𝓲𝓷𝓭𝓮𝓻𝓽𝓮𝓷 𝓜𝓮𝓷𝓼𝓬𝓱𝓮𝓷 𝓷𝓮𝓷𝓷𝓽 𝓶𝓪𝓷 𝓶𝓪𝓷𝓬𝓱𝓶𝓪𝓵 𝓪𝓾𝓬𝓱 𝓢𝓬𝓱𝓪𝓽𝓽𝓮𝓷𝓴𝓲𝓷𝓭𝓮𝓻, 𝓭𝓪 𝓼𝓲𝓮 𝓸𝓯𝓽 𝓲𝓶 𝓢𝓬𝓱𝓪𝓽𝓽𝓮𝓷 𝓭𝓮𝓻 𝓑𝓮𝓱𝓲𝓷𝓭𝓮𝓻𝓾𝓷𝓰 𝓲𝓱𝓻𝓮𝓻 𝓢𝓬𝓱𝔀𝓮𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓸𝓭𝓮𝓻 𝓲𝓱𝓻𝓮𝓼 𝓑𝓻𝓾𝓭𝓮𝓻𝓼 𝓪𝓾𝓯𝔀𝓪𝓬𝓱𝓼𝓮𝓷 👥

 

Mal einfach ins Auto steigen und an die See fahren….

Mal einfach ins Kino gehen …

Mal einfach Eis essen gehen …

Mal einfach abends am Feuer sitzen und Marshmallows grillen …

 

"Mal einfach" ist mit einem Familienmitglied mit besonderen Bedürfnissen gar nicht so einfach…

 

Es muss geplant, strukturiert und leider auch oft zurückgesteckt werden.

Doch genau dieses "mal einfach" mit kleinen Momenten der Aufmerksamkeit sind unglaublich wichtig für die Geschwisterkinder, um auch mal wieder im Mittelpunkt zu stehen und eben nicht immer nur im Schatten !

Schattenkinder, die gesunden Geschwisterkinder, die meistens auf Aufmerksamkeit und Zeit zurückstecken müssen.

 

Eben weil das kranke Geschwisterkind aus Hilfebedürftigkeit mehr Pflege, Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme erfordert.

Es war und ist nicht einfach für unsere zwei Mädels Leonie und Lilly.

Sie mussten in den letzten Jahren so viel zurückstecken und es zerreißt uns immer wieder das Herz.

 

Leonie war lange in psychologischer Betreuung und kämpft noch heute immer wieder mit Depressionen und Angststörungen.

Sie war gerade erst 7 Jahre, als ihr Bruder geboren wurde und alles anders wurde….

Lilly kennt dieses "normale" Familienleben nicht, denn sie wurde schon so rein geboren.

 

Manchmal muss man umziehen, egal wohin….

Hauptsache ans Meer

 

Es konnte eigentlich nicht schlimmer kommen…

Eigentlich wollten wir ja nur ein Zuhause, einfach ein bisschen mehr Lebensqualität und endlich zur Ruhe kommen.

 Was wir bekamen war eine nicht gewollte Hauptrolle eines Horror-Thrillers Namens : ~SCHLIMMER GEHT'S IMMER~

...written and directed by Quentin Tarantino ?

 

🤔 Seit über 5 JAHREN suchten wir verzweifelt ein passendes neues Zuhause für uns fünf.

Wie viele mitbekommen haben, haben wir ALLES versucht.

ANFANG 2019 kam ein klitzekleiner Lichtblick per Whatsapp.

Über Ebay Kleinanzeigen wurde uns ein Haus in Großefehn/Ostfriesland versprochen.

Für uns der Jackpot, 6er im Lotto, einfach das ganz große Los 🤩.

Endlich ein Zuhause, das klang zu schön um wahr zu sein.

Im AUGUST 2019 packten wir unsere nötigsten Sachen zusammen, lagerten unser Hab und Gut in Coburg ein und zogen vorübergehend erst mal in die Ferienwohnung.

Wir mussten zwar ein bisschen enger zusammen rutschen, aber es sollte ja nur Übergangsweise sein.

Die Kinder mussten schließlich wieder zur Schule und in den Kindergarten.

Es sollte wirklich nicht mehr lange dauern, bis das Haus endlich frei würde.

Nur noch ein paar Tage, aber leider wurden wir eines anderen belehrt.

 

AUS TAGE WURDEN WOCHEN, AUS WOCHEN WURDEN MONATE

 

Es war schon NOVEMBER 2019 und wir warteten auf die erlösende Nachricht, endlich einziehen zu können.

Alltägliche Dinge wie Geburtstage, Weihnachten, Silvester waren in diesem 1 Jahr anders. Man erlebte viele Dinge nur nebenbei, denn die Gedanken drehten sich tagtäglich wie immer nur um ein Thema "Zuhause".

 

WAS,WENN DAS HAUS PLÖTZLICH VERKAUFT WERDEN MUSS !?!

Eine nächste Nachricht, die einen mit voller Wucht ins Herz getroffen hat !

Wir bekamen keine Chance, dieses Haus zu mieten, also gab es nur eine Option ... mit einer 100% Finanzierung ein Haus kaufen ?

Zeit zum Überlegen gab es nicht !

Statt Steine mussten wir ganze Felswände bezwingen.

Damit begann dann auch der Bürokratie Krieg.

Es ist wirklich traurig, welche Brocken einem in den Weg gelegt werden, wenn man wirklich auf Hilfe angewiesen ist.

Unzählbare Termine bei Banken, Förderbanken und Ämtern hinterlassen ihre Spuren...

Bei allen Familienmitgliedern !

Monate dauert die Odyssee, in der wir uns dann auch noch von Laurin's ersten Betreuer trennen mussten, da es einen begründeten Verdacht der Misshandlung gegeben hat.

Man hat keine Worte mehr...

 

𝓐𝓵𝓵𝓮𝓼, 𝔀𝓪𝓼 𝔀𝓲𝓻 𝓫𝓻𝓪𝓾𝓬𝓱𝓮𝓷 𝓲𝓼𝓽 𝓗𝓸𝓯𝓯𝓷𝓾𝓷𝓰 𝓾𝓷𝓭 𝓚𝓻𝓪𝓯𝓽.

𝓓𝓲𝓮 𝓗𝓸𝓯𝓯𝓷𝓾𝓷𝓰, 𝓭𝓪𝓼𝓼 𝓪𝓵𝓵𝓮𝓼 𝓲𝓻𝓰𝓮𝓷𝓭𝔀𝓪𝓷𝓷 𝓫𝓮𝓼𝓼𝓮𝓻 𝔀𝓲𝓻𝓭.

𝓓𝓲𝓮 𝓚𝓻𝓪𝓯𝓽, 𝓫𝓲𝓼 𝓭𝓪𝓱𝓲𝓷 𝓭𝓾𝓻𝓬𝓱𝔃𝓾𝓱𝓪𝓵𝓽𝓮𝓷 !

 

Am 6.8.2020 wurde von uns der Kaufpreis überwiesen.

Und ab dem Tag der Hausübergabe fing der Regen erst richtig an !

Es war der 9.8.2020.

Aus der Ferienwohnung raus und ins Eigenheim ziehen.

Nie mehr umziehen, zur Ruhe kommen!

1000 km fuhren wir jede Woche quer durch Friesland/Ostfriesland .

Ja... Es wäre zu schön gewesen.

Und was sollen wir sagen...

Der Albtraum begann erneut.

Kurzum:

Das Haus hatte einen riesigen Wasserschaden und ist unbewohnbar gewesen.

Es war ein kompletter Sanierungsfall !

Wir hatten eine Ruine für 200.000€ gekauft.

Mit dem Kredit, den wir uns so hart erkämpft hatten und der bei Weitem die Schäden nicht abdeckt.

Das Haus war komplett unterspült, die Wände nass, es war unglaublich.

Was jedoch noch unglaublicher war, dass die Verkäuferin all dies wusste und uns über den Tisch zog.

Wir hatten ja keine Alternative und das wurde skrupellos ausgenutzt.

Eine Anwältin wurde natürlich eingeschaltet !

Das half uns nun leider aber auch nicht mehr weiter.

Die Verzweiflung wich der absoluten Resignation.

Nicht nur, dass wir enorm unter der ganzen Situation litten, die Kosten fressen und noch heute auf.

Natürlich gab es eine Versicherung für den Wasserschaden ...

Diese hatte damals den 5. Gutachter geschickt !

Entschieden war nach Monaten noch gar nichts.

Selbst jetzt kämpften wir weiter.

Die Sanierung am Haus hatten begonnen.

Die unentgeltliche Hilfe von Firmenmitarbeitern nach Feierabend ist unbezahlbar und ohne würde es nicht funktionieren, aber die Materialkosten sprengten langsam jeden Rahmen. Wir brauchten jeden Cent, vor allem, weil wir auch noch eine Doppelbelastung der Mietkosten haben, denn wir wohnten noch immer in einer viel zu kleinen Ferienwohnung. Dazu kamen weiter die enormen Fahrtkosten...

Mein Mann war jeden Tag von früh bis spät abends auf der Baustelle und tat was er kann...

Aber auch hier stieß man trotz allem Optimismus irgendwann an seine körperlichen und mentalen Grenzen.

Für uns Frank's began ein nicht enden wollender Horrorfilm …

Dabei wollten wir doch nur ein Zuhause mit ein bisschen mehr Lebensqualität.

 

DANN KAM CORONA UND ES GING TATSÄCHLICH NOCH SCHLIMMER

 

Lange Zeit lebten wir in verschiedenen Ferienwohnungen mit zwei Pflegefällen !

Wir fuhren in dieser Zeit 1000 km jede Woche zwischen der Baustelle, den Schulen und der Ferienwohnung hin und her.

Mein Mann Oliver schuftete hier Tag und Nacht in unserem Baustellen-Zuhause.

Wir dachten tatsächlich, es kann nicht noch schlimmer werden ….

Doch dann kam Corona mit der Kontakt- und Ausgangssperre !

2021 war unser Zuhause soweit fertig, dass es überhaupt bewohnbar war.

Nach wie vor kämpfen wir uns hier Tag für Tag ein Stück weiter durch.

Die vielen Krankenhausaufenthalte zwingen uns immer wieder zum Stillstand.

 

🌧 𝓐𝓶 𝓔𝓷𝓭𝓮 𝔀𝓲𝓻𝓭 𝓪𝓵𝓵𝓮𝓼 𝓰𝓾𝓽.

𝓤𝓷𝓭 𝔀𝓮𝓷𝓷 𝓮𝓼 𝓷𝓲𝓬𝓱𝓽 𝓰𝓾𝓽 𝔀𝓲𝓻𝓭, 𝓲𝓼𝓽 𝓮𝓼 𝓷𝓸𝓬𝓱 𝓷𝓲𝓬𝓱𝓽 𝓭𝓪𝓼 𝓔𝓷𝓭𝓮 ☀

 

Die Frank's - Eine Familie mit Handicap